Partnerrückführung

Die Ursachen für Fehler liegen oft nicht bei den Kindern, sondern bei den Eltern. Häufig handeln diese aus Egoismus oder einer scheinbar selbstlosen Liebe zu ihren Kindern, ohne dabei zu hinterfragen, ob dies wirklich zum Wohl des Kindes ist. In unserer Gesellschaft ist es weit verbreitet, sich für andere aufzuopfern und dies als höchste Tugend zu betrachten. Doch alles sollte ein gesundes Maß haben, denn ein Übermaß kann ebenfalls schädlich sein. Dinge sind selten einfach schwarz oder weiß und sollten individuell betrachtet werden. Es ist wie mit dem Salz in der Suppe: Es geht nicht darum, ob Salz gut oder schlecht ist, sondern darum, dass die Suppe gut schmeckt. Eine gelegentliche Zigarette, etwa alle vier Wochen, ist nicht das Problem – im Gegensatz zu einer Abhängigkeit, bei der man mehrere Zigaretten täglich raucht. Es geht darum, das gesunde Maß zu finden.

Viele Menschen verstehen den Begriff Liebe falsch. Oft erhalten wir Anrufe von Klienten, die uns erzählen, dass sie unglücklich sind, weil sie ihren Partner sehr lieben, dieser sich jedoch nicht so verhält, wie sie es sich wünschen. Hier sagen wir: Das ist keine Liebe, sondern Egoismus. Wahre Liebe bedeutet, jemanden so zu lieben, wie er oder sie ist, und bereit zu sein, bestimmte Dinge zu akzeptieren oder offen zu kommunizieren. Wenn ich sehe, dass mein Partner mit jemand anderem glücklicher wäre, dann sollte ich bereit sein, ihn loszulassen und ihm nur das Beste zu wünschen. Doch wer lebt heutzutage diese Art der Liebe? Es geht nicht darum, extreme Situationen zu akzeptieren, wie etwa die Vorstellung, dass der Partner mit anderen schlafen darf, nur um ihn nicht zu verlieren. Es geht vielmehr darum, aus Überzeugung und nicht aus Angst zu handeln – die Angst, jemanden zu verlassen oder zu verlieren, sollte niemals die Entscheidung bestimmen.

Wenn ich meinen Partner darauf anspreche, dass er beispielsweise mit jemand anderem chattet oder intime Beziehungen hat und mir dies nicht gefällt, und er dann droht, mich zu verlassen, sollte ich mich fragen, ob mir das wirklich guttut. Sollte ich als Seele ein solches Verhalten überhaupt akzeptieren?

Beziehungen sind in gewisser Weise vergleichbar mit einem Geschäftsabschluss. Ein Vertrag ist nur sinnvoll, wenn er für beide Seiten Vorteile bringt. Ebenso ist eine Beziehung nur dann sinnvoll, wenn sie beiden Partnern guttut. Wie genau dies aussieht, ist individuell verschieden; dennoch sollte das, was ich akzeptiere, auch für meinen Partner gelten. Gönne ich mir die Freiheit, die ich auch meinem Partner zugestehe? Jeder sollte sich diese Fragen stellen und für sich selbst beantworten. Es geht darum, die richtige Balance zu finden – die Balance zwischen Geben und Nehmen. Eine Beziehung sollte nicht aus Angst vor dem Alleinsein bestehen oder nur, weil die Kinder einen Vater oder eine Mutter brauchen. Sie sollte vielmehr aus der Tiefe der Seele betrachtet werden.

Entwickle ich mich als Seele in dieser Beziehung weiter? Werden sich die Kinder als Seelen in dieser Gemeinschaft weiterentwickeln können? Wird mein Partner als Seele davon profitieren? Hat diese Beziehung aus der Perspektive der persönlichen Weiterentwicklung einen Sinn? Was ist wahre Liebe? Was macht Sinn und was nicht?

Diese Fragen sind immer individuell und lassen sich nicht pauschal beantworten. Dennoch sollte sich jeder mit diesen Fragen auseinandersetzen, um eine stabile und langfristig erfüllende Beziehung zu führen.